FFW Stockhausen

Von 1 auf über 100 Pferdestärken

Vor 90 Jahren tickte die Welt noch völlig anders, als sich auch in Stockhausen 1933 die Bürger entschieden, eine eigene freiwillige Feuerwehr zu gründen. Als Gerätehaus diente damals ein Stollen am Backhaus, wo ein Monstrum von einer Wasserspritze untergestellt war, die im Ernstfall von Pferd Bella zum Einsatzort gezogen wurde.

30 Jahre sollte es dauern, bis ein richtiges Feuerwehrgerätehaus 1965 bezogen werden konnte: 2 Fahrzeughallen, eine Umkleide, die gleichzeitig als Unterrichtsraum genutzt wurde. 1989 kam ein Anbau dazu, so dass jetzt drei Fahrzeuge untergestellt werden konnten.

Das war auch nötig, denn der Fuhrpark wuchs entsprechend der Anforderungen: 1968 kam ein Löschgruppenfahrzeug mit Vorbaupumpe, 1977 ein Tanklöschfahrzeug mit 2400 l Wasser an Bord, 1995 gab es das erstes MTW, um Einsatzkräfte, aber auch Material und Verpflegung zu transportieren. Das MTW – seit 2009 gibt es einen Neuen – zieht bei Bedarf auch den Feuerwehr-Anhänger und das Rettungsboot, das seit 2002 in Stockhausen stationiert ist.

Seit 1995 ergänzt ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF-W) den Fuhrpark. Mit seiner tragbaren Feuerlöschkreiselpumpe und einem 500 Liter Wassertank ist es ausgerüstet für die Erstrettung. Der Stromerzeuger liefert die Energie für Beleuchtung der Einsatzstelle und den Betreib anderer Geräte wie die Flex, wenn Türen oder Fahrzeuge aufgeschnitten werden müssen.

Die Feuerwehrgruppe Stockhausen besteht derzeit aus 10 Aktiven, die für die Sicherheit der Bürger sorgen. Seit 1977 leisten auch Frauen ihren Dienst – aktuell sind sie zu viert. Um den Nachwuchs an die wichtige Arbeit der Feuerwehr heranzuführen, wurde schon 1973 die Jugendfeuerwehr gegründet, die seit einiger Zeit gemeinsam mit den Jugendgruppen aus Biskrichen und Bissenberg kooperier und trainiert. „Hier laden wir Kinder ab 10 Jahren ein, bei Spaß und Spiel dabei zu sein“, sagt Wehrführer Thorsten Koch. Für die Kleinen ab 6 jahre gibt es seit 2009 die Kinderfeuerwehr zusammen mit der Gruppe in Leun.

Thorsten Koch: „Waren es früher hauptsächlich Brände, die wir löschen mussten, sind es heute eher technische Hilfen wie Verkehrsunfälle, das Öffnen von Türen für den Rettungsdienst, das Beseitigen von Wasser in Kellern oder Bäume die Straßen versperren.“

Noch gut in Erinnerung ist der Brand der Grundschule Biskirchen im Jahre 2004, der Unfall auf der Lahn zwischen Leun und Stockhausen, bei dem ein Mann zu Tode kam und immer wieder Verkehrsunfälle auf der B49, wo Autos in den Gegenverkehr gerieten oder sich in Baufahrzeugen verkeilten.