Der jährliche bundesweite Warntag, der am zweiten Donnerstag im September stattfindet (in diesem Jahr am 14. September), hat zum Ziel, die Effizienz der Bevölkerungswarnung und -information im Ernstfall zu überprüfen und zu verbessern. Im Lahn-Dill-Kreis werden auch in diesem Jahr in allen Kommunen verschiedene Warnmethoden getestet und anschließend ausgewertet. Diese Maßnahme ist vor allem vor dem Hintergrund der Flutkatastrophe im Ahrtal von großer Bedeutung, da sie zeigt, wie entscheidend eine frühzeitige und flächendeckende Warnung sein kann, um Menschenleben zu schützen, betont Landrat Wolfgang Schuster.
Für den diesjährigen Warntag ist geplant, dass die zentrale Auslösung der verschiedenen Warnmittel, die an das Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen sind, durch den Bund erfolgt. Dazu gehören beispielsweise KATWARN, NINA, Werbetafeln, Rundfunk und Cell-Broadcast. Zusätzlich sollen alle Sirenen dezentral von den hessischen Zentralen Leitstellen aktiviert werden.
Der Test startet um 11 Uhr, und ab diesem Zeitpunkt sollten Bürgerinnen und Bürger damit rechnen, Sirenen in ihren Wohnorten zu hören und Warnmeldungen auf ihren Smartphones zu erhalten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass aus technischen Gründen nicht alle Mobiltelefone in Deutschland Warnungen über Cell Broadcast empfangen können, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) mitteilt. Daher wird empfohlen, zusätzlich zu Cell Broadcast eine der Warnapps wie KATWARN oder NINA zu installieren, um im Ernstfall schnell informiert zu werden. Es wird auch appelliert, im Notfall an hilfsbedürftige Nachbarn zu denken, die möglicherweise kein Smartphone besitzen, so Kreisbrandinspektor Harald Stürtz.
Die Sirenenwarnung beginnt mit einem auf- und abschwellenden Heulton, der eine Minute dauert und dient der „Warnung der Bevölkerung“. Zum Abschluss wird das Signal „Entwarnung“ ausgestrahlt, das eine Minute lang einen Dauerton bedeutet.
In den Orten, in denen die Sirenen noch nicht über den Tetra-Digitalfunk gesteuert werden oder noch nicht für eine hessenweite Auslösung programmiert sind, erfolgt die Aktivierung durch die Zentrale Leitstelle in Wetzlar. Dies betrifft die Kommunen Asslar, Dillenburg, Ehringshausen, Eschenburg, Greifenstein, Haiger, Hohenahr, Hüttenberg, Lahnau, Siegbach, Solms und Wetzlar. Dabei kann es sich auch um das Signal „Feueralarm“ handeln, das dreimal 15 Sekunden Dauerton mit zweimal sieben Sekunden Pause bedeutet.
Zum Schluss sei darauf hingewiesen, dass sehr geräuschempfindliche Haustiere, die sich schnell ängstigen, am besten geschützt werden sollten, wenn die Sirenen eine Minute lang laut heulen. Es wird empfohlen, den Vormittag im Haus oder in der Wohnung zu verbringen.